Luvre47: Warum jeder Rap-Fan den Musiker aus Berlin-Gropiusstadt kennen sollte
Luvre47 ist womöglich einer der meist unterschätzten Rap-Stars aus Deutschland. Wir nehmen den Musiker für dich unter die Lupe!
Er gehört womöglich zu den am meist unterschätzten Rap-Stars hier in Deutschland: Luvre47 hat sich während der Corona-Pandemie im Untergrund einen Namen gemacht. Jedoch wird der Musiker immer bekannter und erreicht mit seinen Tracks immer mehr Leute, die hinter ihm stehen und ihm dabei helfen, seiner Mucke noch mehr Gehör zu verschaffen – und zwar zurecht, wie wir finden! Denn gerade seit 2023 rückt der Rapper dank Comedian Felix Lobrecht immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Redaktion von Soundground zeigt dir in diesem Artikel, warum auch du Luvre als Hip-Hop-Connoisseur*in unbedingt auf dem Schirm haben solltest und verrät dir ein paar interessante Infos über den Künstler!
Fangen wir direkt auf der nächsten Seite an!
Das Mysterium Luvre47
Besonders interessant finden wir doch Menschen, die nicht wie ein offenes Buch sind und alles von sich preisgeben, oder? Genau das ist der erste Fakt, den Luvre47 so spannend macht. Seinen echten Namen hält der Rapper vor der Öffentlichkeit geheim, da er in seiner Vergangenheit schon in Konflikte mit dem Gesetz kam. Woraus er allerdings kein Hehl macht, ist seine Herkunft: Berlin-Gropiusstadt ist seine Heimat. Die Verbundenheit zu dem Problemviertel im Süden von Berlin Neukölln thematisiert er auch immer wieder in seinen Texten. Sein echtes Alter behält er ebenfalls für sich. Jedoch lässt er in einigen Interviews durchscheinen, dass er sich im Ende seiner Zwanziger befindet.
Beinahe wäre Lu allerdings in einem anderen Business bekannt geworden:
Rap-Karriere statt Profifußball
Ja, du hast richtig gelesen. Eigentlich sah es ziemlich lange danach aus, als würde Luvre Karriere als Profifußballer machen. Als Jugendlicher spielte er für Hertha Zehlendorf hochklassig Jugendfußball und schaffte es als Torwart bis in die A-Junioren-Bundesliga. Doch je anspruchsvoller der Sport wurde, umso mehr verlor er die Lust an einer Karriere als Profifußballer. Gut für uns Musik-Liebhaber! Die Liebe zum Fußball hat Luvre jedoch nie verloren. Er ist großer Fan des Zweitligisten Hertha BSC und darf seit der Saison 2023/24 sogar neben Rap-Kollegen wie Ski Aggu und $oho Bani in die Rolle eines Markenbotschafters für den Verein schlüpfen.
Doch wie begann eigentlich Lus Musikkarriere?
Luvres musikalischen Anfänge
Im Alter von 13 Jahren beginnt Luvre seine ersten musikalischen Skizzen zu schreiben und zu recorden. Es dauerte allerdings ein wenig, bis er seine ersten Werke auf SoundCloud unter seinem Künstlernamen veröffentlichte. 2017 bekam er durch den Track „Lass ma sein / Plus X“ erstmals eine größere Aufmerksamkeit aus der Szene. Als Einflüsse gibt der Rapper insbesondere US-amerikanische Rapper wie Eminem, T-Pain und Gucci Mane an. Mit „Hamsterrad“ aus dem Jahr 2020 brachte der Fußballbegeisterte einen Track an den Start, dessen Text sogar im Schulunterricht seines Heimatbezirks besprochen wurde. Auf seinen EPs tauchen auch immer wieder Features mit TNF47 und Bangs von den Army of Brothers (AOB) auf.
Doch um was dreht es sich in Luvres Texten?
Von Hass über Schmerz bis zur Fußball-Romantik
Luvre47 ist nicht darauf aus, Songs zu produzieren, die übertrieben viral gehen. Jedoch spricht er mit seinen Lyrics auf meist traplastigen Beats viele Leute an, die es nicht leicht im Leben haben. Soziale Ungerechtigkeit, Schmerz und Hass dominieren seine Tracks. Aber der Rapper macht nicht nur einen Hau-drauf-Song nach dem anderen, sondern schenkt seinen Hörer*innen auch Kraft und Mut, sich trotz mancher Härte im Leben nicht aufzugeben. Was natürlich auch nicht zu kurz kommen darf, ist die Liebe zu seinem Heimatbezirk, der in Berlin als einer der Brennpunkte gilt. Daraus macht er keinen Hehl und macht in seinen Texten auf die sozialen Missstände aufmerksam. In seinen ersten Produktionen geht es auch viel um die Graffiti-Szene, der er einst angehört hat. Und natürlich darf auch die Fußball-Romantik nicht fehlen, die der Musiker mit seinem Verein Hertha BSC verbindet.
Mit der Veröffentlichung seines ersten Albums „Herz“ schlug Luvre teilweise eine etwas ruhigere Richtung ein. Das Feature „Kein Bock“ mit Paula Hartmann gehört zu genau diesen Liedern. Somit zeigte Lu gleich, dass er sich nicht in eine bestimmte Schublade stecken lässt.
Mit der „Herz“-Platte hat sich der Künstler in seinen Texten ziemlich nackt gemacht:
Luvre47 spricht offen über Depression
Man könnte meinen, dass Lu sich mit dem Album „Herz“ angreifbar gemacht hat. Denn in den Tracks verarbeitet der Neuköllner viele persönliche Dinge wie Geldnot und andere ernste Themen, die ihn beschäftigen. Seitdem spricht er in Interviews auch offen darüber, dass er vor allem während der Corona-Pandemie in eine depressive Phase gefallen ist. Jedoch habe er sich professionelle Hilfe geholt und sich aus dem dunklen Loch hinausgekämpft. Damit zeigt er eindeutig, dass sich niemand für ernstzunehmende psychische Erkrankungen zu schämen braucht und es immer einen Weg aus der Dunkelheit gibt.
Eine Sache dürfte enorm dazu beigetragen haben, dass Lu nicht den Glauben an sich verloren hat:
Mit „Sonne und Beton“ macht Luvre47 sein Schauspiel-Debüt
Schon lange Zeit habe der Rapper davon geträumt, einmal in einem Film mitzuspielen. Mit der „ZWEIMALVIER“-EP zusammen mit Bangs brachte er 2020 eine zusammenhängende Musikvideo-Reihe raus, in der er ein wenig mehr sein verborgenes Schauspieltalent mit seinen Anhänger*innen teilen wollte. Für einen Platz auf einer Schauspielschule machte sich der Berliner keine Hoffnungen. Doch wie das Schicksal manchmal so spielt, flatterte eines Tages eine Castinganfrage für die Romanverfilmung von Felix Lobrechts „Sonne und Beton“ in seine Insta-DMs. Er ging fleißig zum Casting und konnte sich sogar am Ende gegen Felix Lobrecht himself durchsetzen und die Rolle von „Marco“ ergattern. Letztendlich stand Luvre nicht nur als Schauspieler vor der Kamera, sondern war auch für den Soundtrack des Dramas verantwortlich. Seitdem verbindet ihn eine tiefe Freundschaft mit den Comedian, der wahrscheinlich dafür gesorgt hat, dass der Artist seinen größten Wachstumsschub in Sachen Musik und Fans bekommen hat.
Felix scheint sogar ein ziemlich aufmerksamer Kumpel zu sein. Denn ihm ist eine seltsame Macke von Lu nicht entgangen:
Felix Lobrecht leakt seltsame Essensmacke von Luvre47
Luvre47 und Felix Lobrecht verbringen offenbar viel Zeit miteinander. So viel Zeit sogar, dass dem Comedian besondere Dinge an seinem Kumpel auffallen. In der Podcast-Folge „CHMAL“ von Gemischtes Hack mit Tommi Schmitt sagt er: „Mein Kumpel Luvre47, der hat so eine komische Essensmacke, Alter. Der hat viele, aber eine finde ich so ganz komisch, Alter. Sorry, wenn ich das jetzt hier so ausplaudere, aber der isst einfach keine Tomaten und nichts, was mit Tomaten zu tun hat.“ Kein Ketchup, einfach nichts. Eine Pizza mit einem Tomatensaucenbelag bekomme er „gerade so runter“. Das wird vermutlich gar nicht mal so einfach sein, beim Essengehen ein geeignetes Lokal zu finden. Vor allem wenn man im Hinterkopf hat, dass Felix angemerkt hat, dass da noch mehr seltsame Essensmacken sind. Aber das wird wahrscheinlich auch jeder von sich selbst kennen. Ein interessanter Fakt ist es trotzdem.
2024 bringt Luvre sogar ein neues Album raus:
Luvre47 bringt ein neues Album auf den Markt
Der Künstler scheint seine musikalische Leidenschaft wirklich zu lieben und zu leben. Denn am 29. März 2024 bringt er endlich ein weiteres Album auf den Start. „Danke für alles“ wird es heißen. Einige Songs aus dem neuen Werk wie „Kein Strom“, „G-Block“, „Schuhcreme“. „Biggie Interlude“ und „Trümmer“ zusammen mit TJARK und Disarstar sind bereits draußen. Wenn man die Titel schon mal miteinander vergleicht, dann können wir erahnen, dass es wieder sehr deep, melancholisch, aber auch ein wenig dreckig werden wird. In seinem Shop können sich seine Fans sogar ein Bundle selbst zusammenstellen.