Larissa Rieß aka Lari Luke offenbart im Interview: „Jeder beschissene Gig kann der Beste werden!“
Larissa Rieß ist nicht nur im Radio und TV beliebt. Als DJ Lari Luke bringt sie auch Musik-Fans in Ekstase. Soundground hat sie zum Interview getroffen!
Soundground: „Der Beruf des DJs ist von Männern dominiert. Wie schwer haben es weibliche DJs in der Musikbranche?“
Lari Luke: „Nee, im Gegenteil. Ich würde eher sagen, dass Frauen gerade viele Vorteile haben. Ja, es gibt weniger Frauen als Männer, die auflegen. Man muss natürlich auch den Grund wissen, warum das so ist. Ich würde sagen, dass ich mich nicht als weiblicher DJ aufgrund meines Geschlechts ausgeschlossen oder nicht ernst genommen fühle oder Ähnliches. Ich sehe mich da auch nicht als eine Art Opfer, das jetzt Hilfe in der Branche braucht, weil so viele Männer um mich rum sind und ich nicht weiß, wie ich weiter komme. Sondern ich finde, man muss halt betrachten, dass der Beruf des DJs ein technischer Beruf ist. Wir wissen ja heute, dass Männer deutlich öfter technische Berufe ausüben, im Gegensatz zu Frauen. Dementsprechend ist die Zahl der Männer, die dann zum Beispiel auf großen Festivals auflegen, natürlich auch höher. Meiner Meinung nach interessieren sich Frauen weniger für technische Berufe. Das ist ja auch belegt. Frauen wählen eher soziale Berufe. Im Singer-Songwriter-Tum sind beispielsweise unglaublich viele Frauen vertreten. Also ich würde behaupten, dass es wahrscheinlich mehr Frauen sind als Männer. Und jetzt ist es so, dass sogar gefordert wird, dass mehr Frauen auflegen sollen, wo ich auch nicht verstehe warum, weil es ist scheißegal, wer auflegt. Die Musik soll einfach nur gut sein, der DJ soll mich entertainen. Ich finde, es gibt ganz andere Probleme, die Frauen in der Branche haben. Das ist eher die Frage der Sicherheit. Es ist nicht geil, als weiblicher DJ nach einem Gig alleine aus dem Klub zu laufen, weißt du? Du verdienst vielleicht nicht genug, um dir ein Taxi zu leisten. Dann musst du mit dem Zug, mit der Bahn oder mit dem Bus nach Hause fahren. Das sind eher Sachen, bei denen ich eher sagen würde, dass Frauen da gefährdeter sind als Männer.“