Larissa Rieß aka Lari Luke offenbart im Interview: „Jeder beschissene Gig kann der Beste werden!“
Larissa Rieß ist nicht nur im Radio und TV beliebt. Als DJ Lari Luke bringt sie auch Musik-Fans in Ekstase. Soundground hat sie zum Interview getroffen!
Soundground: „Hast du ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist, weil es besonders schön oder schrecklich war? Oder sogar beides?“
Lari Luke: „Ja, da fällt mir spontan eins ein, bei dem beides der Fall war. Das war die Pre-Party von Rock am Ring. Das war eines der ersten Festivals, auf denen ich gespielt habe. Und ich wusste überhaupt nicht, was ich spielen sollte, weil ich meine Rock am Ring, weißt du? Ich spiele halt House, zu der Zeit hab ich noch mal deutlich mehr Basshouse, Dubstep, Drum'n'Bass und so gespielt. Irgendwann höre ich so zwei Typen in der ersten Reihe mit orangen Bauarbeiterwesten, die die ganze Zeit den Namen des DJs geschrien haben, der nach mir aufgelegt hat. Sowas ist halt ultra asozial, wenn man das macht. Die haben dann auch gerufen: ‘Verpiss dich von der Bühne, du Schl***e!’ und so. Irgendwann habe ich mich gar nicht mehr getraut, ins Publikum zu gucken und gar nicht zu schauen, ob meine Musik ankommt oder nicht, weil ich so verunsichert war und auch einfach Angst hatte. Später kam eine Stelle in dem Song ‘Kick Out The Epic Motherfucker’ von Dada Life, die so ganz, ganz ruhig ist. Plötzlich guckte ich in die Menge und alle machten einen Sitdown, um beim Drop gemeinsam hochzuspringen, ohne dass ich was sagen musste, weißt du? Oft musst du als DJ natürlich die Leute animieren. Das musste ich nicht machen. Das haben die Leute von alleine gemacht. Dann fing irgendwann auch noch an die komplette Meute zu klatschen. Das war so krass. Und das Lustige war: Als ich am Ende rausgegangen bin, kam einer von diesen zwei Typen mit diesen Westen, die mich vorher noch beschimpft haben, zu mir und meinte: ‘Ey, voll die coole Show!’ Ich dann so: ‘Ey, du hast mich die ganze Zeit beschimpft!’ Er wollte dann alles abstreiten, aber hat sich schlussendlich doch für sein Verhalten entschuldigt. Von daher war das so ein krasses Schlüsselerlebnis. Jeder beschissene Gig kann am Ende der beste Gig werden!“