No Angels: Was wurde aus der ersten „Popstars"-Siegerband?
Sie waren die bekanntesten Gewinnerinnen aller „Popstars“-Staffeln: Die Girlband No Angels feierte in den 2000ern große Erfolge. Was wurde aus ihnen?
Wer kennt sie nicht? Die No Angels gelten als eine der erfolgreichsten Girlbands der 2000er Jahre – sie waren die Gewinnerinnen der ersten Staffel der beliebten Castingshow „Popstars“. Die Band bestand aus Nadja Benaissa, Lucy Diakovska, Sandy Mölling, Vanessa Petruo und Jessica Wahls. Die Mädels wurden schnell zu einem der erfolgreichsten Acts in Deutschland und Europa. Sie veröffentlichten fünf Studioalben, die insgesamt über fünf Millionen Mal verkauft wurden. Ihr erfolgreichstes Album „Pure“ erreichte Platz eins der deutschen Album-Charts und wurde mit fünf Mal Platin ausgezeichnet. Die Band hatte auch mehrere Top-10-Hits, darunter „Daylight in Your Eyes“, „Still in Love with You“ und „Something About Us“. Sie repräsentierten Deutschland beim Eurovision Song Contest 2008 und erreichten den 23. Platz.
Die No Angels hatten einen großen Einfluss auf die Popmusikszene in Deutschland und prägten das Genre der Girlbands. Sie waren bekannt für ihre eingängigen Pop-Hooks und ihre Bühnenpräsenz – doch was machen die Ladies der ehemaligen Popband heute?
Wir haben es herausgefunden. Schaue direkt auf die nächste Seite, um mehr zu erfahren.
#1 Lucy Diakovska
Die poppige Rothaarige war ebenfalls für den Gesang und die Choreografie verantwortlich – die Band arbeitete meist gemeinsam an ihren Bühnenauftritten, um sie so zu perfektionieren. Durch ihre extrovertierte Art blieb sie vielen im Gedächtnis. Als Tochter eines bulgarischen Opernsängern wurde ihr Singen praktisch in die Wiege gelegt. Sie besuchte außerdem die Stage Music School in Hamburg und begann dort ihre Ausbildung zur Musicaldarstellerin.
Nach dem Ende der Band im Jahr 2014 veröffentlichte Lucy Diakovska mehrere Soloalben und trat in verschiedenen Theaterproduktionen auf. Sie spielte unter anderem die Hauptrolle in der deutschsprachigen Version des Musicals „Mamma Mia!“. Die Sängerin engagiert sich auch für wohltätige Zwecke und setzt sich für Kinderrechte und Bildung ein. Darüber hinaus ist die 48-Jährige auch als Fernsehmoderatorin und Jurorin tätig. Sie war unter anderem Jurorin in der bulgarischen Version von „The Voice“ und moderierte verschiedene TV-Shows in Deutschland und Bulgarien.
Insgesamt hat sich Lucy Diakovska zu einer erfolgreichen und vielseitigen Künstlerin entwickelt, die in verschiedenen Bereichen der Unterhaltungsbranche aktiv ist und sich für soziale und kulturelle Belange engagiert. Anfang 2024 nahm sie an dem beliebten RTL-Format „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil und wurde sogar als Dschungelkönigin gekrönt. Dort offenbarte sie sogar, dass sie in ihrer Heimat Bulgarien ein Hotel besitzt.
Wie sieht es bei Sandy Mölling aus?
#2 Sandy Mölling
Bekannt war Sandy Mölling nicht nur wegen ihrer Stimme, sondern auch durch ihre starke Bühnenpräsenz: Sie war immer mit 100% bei der Sache und gab alles, um ihre Fans glücklich zu machen. Vor ihrem Durchbruch führte sie ein ziemlich normales Leben als Verkäuferin bei einer Modekette.
Nach dem Ende der No Angels im Jahr 2014 veröffentlichte Sandy Mölling mehrere Soloalben und trat in verschiedenen TV-Shows und Theaterproduktionen auf. Sie war unter anderem Teilnehmerin in der zweiten Staffel der RTL-Show „Let's Dance“ und Moderatorin bei verschiedenen TV-Shows in Deutschland. 2017 nahm sie gemeinsam mit der früheren Monrose-Sängerin Bahar Kizil an „Dance Dance Dance“ teil und trat gegen sechs andere Promi-Duos an. Sie engagiert sich auch für soziale Zwecke und setzt sich für Kinder und Jugendliche ein. Sie unterstützt verschiedene Projekte zur Förderung von Bildung und Gesundheit in Entwicklungsländern.
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Triggerwarnung: Auf den nächsten beiden Seiten geht es unter anderem um Drogen- und Alkoholmissbrauch!
#3 Nadja Benaissa
In der Band war sie für den Gesang und die Choreografie verantwortlich und galt als eine der stärksten Stimmen der Gruppe. Die talentierte Frau hatte keine leichte Kindheit und kämpfte schon in ihrer Jugend mit Drogenproblemen und infizierte sich mit HIV – durch ihre Teilnahme bei „Popstars“ veränderte sich ihr ganzes Leben schlagartig: Sie wurde mit No Angels europaweit berühmt.
Doch im Jahr 2009 wurde Nadja Benaissa wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung und der Infektion von Partnern mit dem HI-Virus verhaftet. Sie gestand die Taten und wurde im Jahr 2010 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Nach ihrer Verurteilung zog sich die Sängerin aus der Öffentlichkeit zurück, um ihre persönlichen Probleme zu lösen und sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren. In den folgenden Jahren trat sie nur gelegentlich in der Öffentlichkeit auf und arbeitete als Background-Sängerin für andere Künstler. Im Jahr 2019 kehrte Nadja Benaissa mit ihrem Solo-Debütalbum „Schritt für Schritt“ zurück in die Musikszene. Das Album wurde von Kritiker*innen gelobt und zeigte, dass sie auch als Solokünstlerin erfolgreich sein kann.
Heute engagiert sich Nadja Benaissa als Botschafterin für die Deutsche AIDS-Stiftung und setzt sich für die Entstigmatisierung von HIV-Infizierten ein.
Das ist es aber noch längst nicht gewesen! Die begabte Sängerin hat zudem eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau und eine Fitnesstrainer-Lizenz absolviert. Ganz schön zielstrebig! 2024 schlüpft sie sogar bei dem Musical-Event „Die Passion“ in die Rolle der Maria.
In einem Interview spricht Nadja offen wie nie über ihre schwere Vergangenheit:
Nadja Benaissa über ihren Absturz
„5 Jahre nüchtern. Ich bin so dankbar für mein neues Leben, nur für heute.“
, das schreibt Nadja unter ihrem Instagram-Bild.Nadja Benaissa wurde über Nacht zum Popstar, aber ihr Leben war alles andere als einfach. Im Alter von 14 Jahren wurde sie drogenabhängig und bekam mit 18 Jahren ihre Tochter Leila Jamila. Später wurde bekannt, dass sie mit dem HI-Virus infiziert war. In einem Interview spricht die Sängerin darüber, wie schwierig es war, nach dem Ende der Band weiterzumachen.
Sie gesteht, dass sie Alkohol und Drogen benutzte, um mit den Anforderungen des Mutterseins, der Arbeit und ihren inneren Kämpfen zurechtzukommen. Sie fühlte sich überfordert und gestand, dass sie sich in einem großen schwarzen Loch verfangen hatte, das all ihre Emotionen verschluckte. Die Angst, ihrer Tochter keine gute Mutter zu sein, machte Nadja großen Druck. Die Zeit nach dem Band-Aus war für sie am schwierigsten. Plötzlich war ihr Leben von hundert auf null runtergefahren. Sie war völlig verzweifelt und musste sich zwischen Elend und Veränderung entscheiden. Sie suchte Hilfe und begann eine Therapie, um mit ihren Tiefs umzugehen. Heute ruft sie Freund*innen an oder schreibt auf, wofür sie dankbar ist, um ihre Stimmung aufzuhellen. Manchmal betet sie auch.
Nadja Benaissas Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie man mit harter Arbeit und Unterstützung schwierige Zeiten überwinden kann. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, dass man nicht alleine zurechtkommt.
Weiter geht es mit Jessica:
#4 Jessica Wahls
Auch sie führte ein normales Leben als Reiseverkehrskauffrau, bevor sie mit der Band No Angels ein Risiko einging und durchstartete – und das mit großem Erfolg!
Im Sommer 2002 verkündete Wahls, dass sie schwanger war und verließ die Band im Dezember desselben Jahres für eine sechsmonatige Babypause. Nach der Geburt ihrer Tochter im März 2003 kehrte sie nicht zur Band zurück, um sich ihrer Solokarriere und ihrem Kind zu widmen. Nach ihrer Babypause und ihrem Ausstieg startete die Sängerin im September 2003 ihre Solokarriere als Jess mit dem Song „Ten Steps Back“. Im Frühjahr 2021 gab sie in einem Interview bekannt, dass ihr Ausstieg aufgrund der Entscheidung des damaligen Managements erfolgte. Bevor sich die No Angels Ende 2003 trennten, wurde das Best-Of-Album „The Best of No Angels“ und die Abschiedssingle „Reason“ wieder gemeinsam mit ihr veröffentlicht.
Ein Mitglied fehlt uns noch:
#5 Vanessa Petruo
Die Tochter des verstorbenen Schauspielers Thomas Petruo ist eine leidenschaftliche Verfechterin des Guten – sie setzt sich für das Tierwohl ein und ist überzeugte Vegetarierin.
Nach dem Ende der No Angels startete Vanessa Petruo eine Solokarriere als Sängerin und Schauspielerin. Unter dem Künstlernamen Vany veröffentlichte sie danach eine erste Solosingle, „Dramaqueen“, bei ihrem Soloalbum sorgten aber Verzögerungen bei der Veröffentlichung für Frust. Neben ihrer Karriere als Musikerin ist Vanessa Petruo auch als Schauspielerin tätig. Sie spielte in verschiedenen TV-Serien und Filmen mit, darunter „Wo ist Fred?“ mit Til Schweiger.
In den letzten Jahren hat sich Vanessa Petruo auch für soziale und politische Belange engagiert. Gegenwärtig widmet sie sich nicht mehr dem Showbusiness und arbeitet stattdessen als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik Dresden.
Sie ist auch die einzige der fünf Frauen, die beim Comeback der Band nicht dabei ist. Apropos Comeback:
No Angels feiern Comebach – nur eine fehlt
Nach Jahren des Wartens ist es dann 2021 so weit: Die Girl-Band entscheidet sich, wieder gemeinsam Musik zu machen. Ihr Song „Daylight In Your Eyes“ wird in neuer Version mit einem neu gedrehten Musikvideo erscheinen. Die Fans freuen sich natürlich, aber auf den zweiten Blick bemerkt man: Waren die nicht eigentlich zu fünft? Richtig, denn Vanessa Petruo hat sich gegen das Comeback entschieden. Davon lassen sich die anderen vier Powerfrauen aber nicht abhalten und freuen sich auf die weiteren gemeinsamen Erfahrungen, die ihnen bevorstehen.
Ihre Fans freuen sich natürlich auch … doch warum kommt Vanessa nicht zurück?
Darum ist Vanessa Petruo nicht beim No Angels- Comeback dabei
Worte, die von Herzen kommen: In einem Statement, dass sie über Instagram veröffentlichte, bezieht Vanessa Stellung, warum sie kein Teil des großen No Angels-Comebacks ist.
„Wie einige von euch wissen, hat sich mein Leben seit der Auflösung der Band vor über 20 Jahren in eine andere Richtung entwickelt. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber ich habe meine Leidenschaft für die Musik nie verloren. Sie hat sich lediglich in eine andere Form gewandelt.“
Trotzdem ist es ihr besonders wichtig zu betonen, dass es keinerlei böses Blut zwischen ihr und den Bandkolleginnen gibt: „Wir haben uns einfach auseinandergelebt und gehen nun unterschiedliche Wege. Unsere gemeinsame Zeit in der Band werde ich immer in Ehren halten und bin dankbar für die wunderbaren Erinnerungen, die wir zusammen geschaffen haben.“
Findest du es schade, dass Vanessa nicht mehr Teil der Girlband ist? Lass es uns auf der nächsten Seite wissen!
Vermutlich wirst du dich darüber freuen, dass die No Angels wieder gemeinsam Musik machen. Aber findest du es schade, dass ein Engel, also Vanessa, nicht mehr mit von der Partie ist? Oder juckt es dich nicht, dass sich die talentierte Musikerin gegen die Reunion entschieden hat? Lass uns deine Meinung via Umfrage wissen!