„Deutschland sucht den Superstar“: Das wurde aus den Kandidaten der 3. Staffel
Die Kandidaten der dritten DSDS-Staffel haben äußerst unterschiedliche Wege eingeschlagen. Einige von ihnen sind auch ohne Sieg erfolgreich geworden.
Im Jahr 2006 saßen bei der legendären 3. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ Dieter Bohlen, Sylvia Kollek und Heinz Henn in der Jury. Zum Schluss gewann Tobias Regner mit seiner rockigen Stimme zu Recht den Plattenvertrag. Doch was machen die wichtigsten Kandidat*innen der Staffel aus 2006 eigentlich heute? Einige von ihnen haben einen steilen Karriereweg hinter sich. Andere hatten wiederum zwischendurch mit harten Rückschlägen zu kämpfen. Welche der Kandidat*innen heute noch erfolgreich sind, erfährst du im folgenden Artikel.
Los geht's:
#1 Tobias Regner
Tobias Regner gewann mit seiner markanten, rockigen Stimme die Herzen der Zuschauer*innen in der dritten DSDS-Staffel und sicherte sich im Frühjahr 2006 den Sieg gegen Mike Leon Grosch. Schon vor seinem Erfolg bei DSDS feierte Tobias Regner musikalische Erfolge und gewann 2000 mit einer seiner Bands einen Talentwettbewerb. Einem breiten Publikum wurde er jedoch erst durch DSDS bekannt. Seit seinem Hit „I Still Burn“ hat sich im Leben des gebürtigen Oberbayern einiges verändert. Seitdem hat der Vollblutmusiker sechs Studioalben veröffentlicht, wobei nur sein erstes Album „Straight“ nach dem Castingsieg die Charts anführte und Goldstatus erreichte.
Seine Karriere hat später einen etwas anderen Weg eingenommen:
Die Zeit nach dem DSDS-Gewinn
Der Musiker tourt heute mit dem Klassik-Rock-Crossover-Projekt „ORION Band & Orchestra“ durch Europa. Neben seiner Musikkarriere nutzt Regner, studierter Kommunikationsgrafiker, seine Stimme in vielseitigen Projekten. Nach einer Sprecherausbildung moderierte er 2010 bis 2011 bei RADIO BOB eine Hardrock-Sendung und arbeitet seit 2021 als Studiosprecher für Hörbücher, Werbefilme, Videospiele und Audioguides.
Die folgende Kandidatin blieb nicht nur wegen ihres Gesangs im Gedächtnis der Zuschauer*innen. Sie war Teil einer emotionalen, vielleicht auch etwas übertriebenen Liebeserklärung bei DSDS:
#2 Vanessa Jean Dedmon
Vanessa Jean Dedmon wurde am 28. April 1987 in Braunfels geboren. Schon in jungen Jahren förderten ihre Eltern, Waltraud und Russell Dedmon, ihre musikalische Leidenschaft. Bereits mit sechs Jahren entdeckte sie ihre Liebe zur Musik und begann mit 16 Jahren professionellen Gesangsunterricht zu nehmen. Ihren ersten musikalischen Erfolg erzielte sie mit dem Gewinn eines Songwettbewerbs. Nach ihrer DSDS-Teilnahme startete Dedmon im Herbst 2006 ihre eigene Solokarriere.
Wie diese Solokarriere aussah, erfährst du auf der folgenden Seite:
Die Solokarriere von Vanessa Jean Dedmon
Vanessa Jean Dedmon veröffentlichte im Gegensatz zu ihren DSDS-Kollegen Tobias Regner und Mike Leon Grosch ihren Song „Learn to Breathe“ nicht direkt nach dem Finale. Stattdessen brachte sie erst ein halbes Jahr später, im Oktober 2006, eine Single in Zusammenarbeit mit der Rap-Gruppe Rapsoul heraus, die in die deutschen Charts gelangte. Am 26. Oktober 2006 trennte sie sich von ihrem Management. Zwei Jahre später schloss sie sich dann der Gruppe RecAllstars an, bestehend aus Casting-Künstler*innen verschiedener Shows, und veröffentlichte mit ihnen die Download-Single „Christmas Time“.
Doch wie sieht es bei ihrem kurzzeitigen Partner Mike aus?:
#3 Mike Leon Grosch
Mike Leon Grosch, der 2006 Zweiter bei DSDS hinter Tobias Regner wurde, erlebte nach dem Beinahe-Sieg zunächst einen kurzen Erfolg. Sein Album „Absolute“ erreichte Platz 2 der Charts, doch kurz darauf verlor er seinen Plattenvertrag mit Sony. Musikalisch ging es für den Sänger aus Wuppertal bergab, und er musste sich mit einer Ausbildung beim Radiosender Antenne Aachen und einem Job bei ffn über Wasser halten. Trotz seiner Prominenz geriet Grosch in finanzielle Schwierigkeiten und erzählte offen, dass er Flaschenpfand sammeln musste, um sich Essen leisten zu können. Er nutzte Einladungen zu Promi-Partys, um sich an kostenlosen Speisen und Getränken zu bedienen, und verkaufte Kleidung, die er zu DSDS-Zeiten erhalten hatte, über eBay. 2016 erlitt er zudem zwei Herzinfarkte, was seine schwierige Lage weiter verschärfte.
Doch das passierte danach:
Mike Leon Groschs Leben ging wieder bergauf
Der gesundheitliche Rückschlag markierte für Mike einen Wendepunkt. Er stellte seine Ernährung um, begann mehr Sport zu treiben und wagte 2019 ein Comeback. Er trat erneut vor Dieter Bohlen auf, dieses Mal bei „Das Supertalent“, während er nebenbei bei einem Modelabel arbeitete und als Hochzeitssänger aktiv war. Auch wenn er nicht gewann, erhielt er viel Lob von der Jury. 2021 gelang ihm schließlich ein kleiner musikalischer Erfolg: Sein Album „Wenn wir uns wiedersehen“ erreichte Platz 18 der Charts, und drei seiner neuen Songs verzeichneten auf Spotify jeweils über zwei Millionen Klicks. Mit dem Pop-Schlager hat Mike Leon Grosch also sein Comeback in die Musikbranche geschafft.
Mike und Vanessa kamen sich bei DSDS näher, woraufhin etwas Interessantes passierte:
DSDS-Romanze Vanessa und Mike
Während einer DSDS-Liveshow erklärte Mike Leon Grosch seiner damaligen Freundin Vanessa Jean Dedmon vor Millionen Zuschauer*innen seine Liebe mit den Worten: „Du hast mein Leben bereichert und mir bewiesen, dass es die wahre Liebe wirklich noch gibt“ und sang „You Are So Beautiful“. Vanessa zeigte sich davon wenig begeistert und schied kurz darauf aus dem Wettbewerb aus. Auch Mike erreichte nicht das Finale, da Tobias Regner zum Superstar gewählt wurde. Drei Monate später endete die Beziehung der beiden endgültig, und Vanessa warf Mike vor, die Liebeserklärung sei nur ein kalkulierter Schachzug gewesen, um seine Popularität während der Sendung zu steigern. Heute ist Mike glücklich verheiratet und hat seine wahre Liebe gefunden.
So sieht die Karriere des Viertplatzierten aus:
#4 Nevio Passaro
Nevio Passaro, der 2006 in der dritten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ den vierten Platz belegte, nutzte seinen dadurch erlangten Bekanntheitsgrad, um seine Musikkarriere voranzutreiben. Bereits im August desselben Jahres unterschrieb er einen Plattenvertrag. Sein selbst komponierter Song „Amore Per Sempre“, veröffentlicht am 19. Januar 2007, erreichte Platz zwei der deutschen Singlecharts. Sein Debütalbum „Nevio“ erschien im Februar 2007 und schaffte es auf Platz fünf der deutschen Albumcharts, wo es Goldstatus erlangte.
Er bleibt immer noch erfolgreich:
Seine nie endende Karriere
Anschließend veröffentlichte er mehrere Alben, darunter „Nevio – Viva la Musica Edition“ (2007), „Due“ (2008), „Berlino“ (2011) und „Berlino reloaded“ (2015). Zuletzt brachte er 2022 den Song „Felice“ heraus, den er als „Glücklichmachsong“ bezeichnet. Inspiriert von Bobby McFerrins „Don't Worry Be Happy“ und den Fragen seiner zweisprachig aufwachsenden Kinder, die wissen wollten, was „Glücklichsein“ bedeutet, schrieb er das Lied. Im Juli 2022 trat er mit „Felice“ im ZDF-Fernsehgarten auf. Im März 2023 stand er dann mit seiner „Felice Tour“ in Augsburg, Stuttgart und Rockenberg live auf der Bühne.
Kommen wir nun zu der mit Abstand erfolgreichsten Kandidatin der dritten DSDS-Staffel:
#5 Anna-Maria Zimmermann
Sie begann ihre Musikkarriere 2005 im jungen Alter von 16 Jahren als Teilnehmerin der dritten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, wo sie den sechsten Platz erreichte. Im Oktober 2007 veröffentlichte sie ihre erste Single „Der erste Kuss“ mit der Band „Jojos“. Ein Jahr später unterschrieb sie einen Plattenvertrag bei Universal Music und brachte die Single „Wer ist dieser DJ?“ heraus, die Platz 66 der deutschen Charts erreichte. Im Jahr 2009 wechselte sie dann zu EMI und veröffentlichte die Adaption „1000 Träume weit (Tornerò)“ sowie ein Cover von „Hurra wir leben noch“ im Jahr 2010. Ihr erstes Studioalbum „Einfach Anna!“ erschien anschließend im Dezember 2010, nachdem sie im Juli desselben Jahres die Single „Frei sein“ veröffentlicht hatte. Seit 2008 trat Zimmermann regelmäßig im Bierkönig auf Mallorca auf und war in vielen deutschen Schlagersendungen zu sehen.
Doch ihr Leben nahm plötzlich eine drastische Wendung:
Anna-Maria hatte einen schweren Unfall
Am 24. Oktober 2010 war Anna-Maria Zimmermann auf dem Weg zum „Ballermann Award“, als ihr Hubschrauber beim Landeanflug abstürzte. Die damals 21-Jährige wurde schwer verletzt und lag anschließend 17 Tage im künstlichen Koma. Der Absturz hinterließ bleibende Spuren: 35 Narben am Körper und einen gelähmten linken Arm. Obwohl ihre Familie sie ermutigte, wieder auf die Bühne zu gehen, kämpfte sie aufgrund ihrer Naben lange mit Selbstzweifeln. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr in die Öffentlichkeit zu gehören. Doch trotz ihrer Zweifel fand sie den Mut, zurückzukehren. Bereits neun Monate nach dem Unfall stand sie wieder auf der Bühne und setzte ihren Weg im Rampenlicht fort. Sie veröffentlichte mehrere Alben, darunter „Bauchgefühl“ und „himmelbLAu“, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich war. 2022 erschien die Single „So Vermisst“, 2023 folgte „Zusammen sind wir eins“. Der musikalische Erfolg der Sängerin hat bis heute kein Ende genommen.