Nach dem Debakel ums Wacken 2023: Veranstalter kündigt erste sensationelle Acts für 2024 an
Es ging drunter und drüber beim Wacken 2023. Der Veranstalter meldet einen Verlust in Millionenhöhe und kündigt erste Acts für 2024 an!
Es ist das Coachella für alle Rockfans: das Wacken Open Air (W:O:A). Jährlich reisen tausende Besucher*innen aus aller Welt in die kleine Gemeinde von Schleswig-Holstein, um sich Metal-Acts wie die Scorpions, Exodus, Motörhead, Sabaton und Co. live zu erleben. Viele der Besucher*innen verknüpfen das mehrtägige Festival gleich mit einem Campingaufenthalt auf dem Gelände. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Komplikationen mit dem Wetter. Auch 2023 gab es im Vorfeld bereits Komplikationen. Dennoch feierten die 50.000 Gäste, die es doch noch aufs Festivalgelände geschafft haben, ausgelassen und feuchtfröhlich. Nun treten die Fans nach Ende des Events die Heimreise an.
Sie ziehen ein erstes Fazit:
Wacken 2023: Besucher*innen ziehen ein erstes Fazit
Huiuiui, was für turbulente Tage! 50.000 Menschen hatten das Glück und durften auf das Wacken-Festivalgelände. 20.000 weitere Menschen, die bereits Tickets erworben hatten, hatten einfach Pech. Leider. Nun ist das Festival für Metalfans für dieses Jahr beendet. Die ersten Besucher*innen, die es aufs Gelände geschafft haben und mit ihren Lieblingsacts aus der Szene im Schlamm feiern konnten, treten nun die Reise nach Hause an. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Wie das Open-Air-Event den Leuten gefallen hat, erfährst du in diesem Video!
Dass die Veranstalter ordentlich Miese gemacht haben, daran denken bisher nur die wenigsten:
Wegen Schlamm: So hoch ist der Verlust für die Veranstalter
Es war eine Farce für über 20.000 feierwütige Heavy-Metal-Fans, die aufgrund der Wetterverhältnisse nicht mehr das Festivalgelände betreten konnten. Aber es ist auch eine Farce für die Veranstalter des Wacken-Festivals. Aufgrund der Umstände haben sich die Organisatoren dazu entschieden, den Menschen, die bereits Tickets für das Event erworben hatten und die nach dem Einlassstopp nicht mehr das Festivalgelände betreten konnten, ihr Geld zurückzuerstatten. Dass dabei trotzdem ein unvorstellbar hoher Wert in den Sand gesetzt wurde, daran hat in dem Moment kaum jemand gedacht. In dem Video erfährst du, wie hoch der Schaden für die Veranstalter ist.
Mittlerweile wissen wir, dass es auch im kommenden Jahr das W:O:A geben wird. Die ersten Acts wurden bereits bestätigt:
Viereinhalb Stunden nach Verkaufsstart für das W:O:A 2024: Festival ausverkauft
Wacken ist bekanntlich vor dem Wacken. Denn die Fans mussten nicht lange warten, bis verkündet wurde, dass das beliebte Heavy-Metal-Festival auch 2024 wieder stattfinden wird – hoffentlich dieses Mal mit besserem Wetter und hoffentlich weniger Hickhack. Die ersten 32 Bands haben bereits ihre Zusage angekündigt. Unter anderem werden Metal-Größen wie Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian, Exumer und Knorkator auch die Scorpions vom 31. Juli bis zum 3. August mit am Start sein. Doch einen kleinen Dämpfer gibt es bereits wenige Stunden später für einige Rockfans. Denn der Veranstalter meldet in der Nacht von Sonntag auf Montag: „Wir sind ausverkauft! [...] Gerade nach dem schwierigen Start des diesjährigen Festivals, bei dem ein Teil unserer Metal-Familie nicht mit uns feiern konnte, wissen wir es sehr zu schätzen, dass die Community zu uns steht. Wir freuen uns darauf, nächstes Jahr wieder eine Metalparty der Superlative mit euch zu feiern.“
Aber blicken wir nochmal auf einen Act zurück, der in diesem Jahr für eine große Überraschung sorgte:
Stolzer Rapper auf einem Rockfestival: FiNCH goes Wacken
Moment mal, ein Rapper auf der Bühne vom Wacken Open Air? Der hat da doch gar nichts zu suchen! Zumindest lautete so ungefähr der Wortlaut einiger Skeptiker, als FiNCH verkündete, dass er ebenfalls auf dem Metal-Festival spielen würde. Allerdings nicht alleine und auch kein volles Set. Denn der Rapper kam einzig und allein als Gast bei der Mittelalter-Rockband Saltatio Mortis auf die Bühne, mit der er den Song „Kein Benehmen“ rausgebracht hat. Auf der Stage wurde es weder dolle raplastig noch gab es wummernde Bässe zu hören. Ein kurzer Mitschnitt auf FiNCHs Instagram-Profil zeigt: Die Meute feiert seinen Gastauftritt! „Auch, wenn manche geteilter Meinung zu FiNCH sind, dennoch eins muss man ihn lassen: Er zieht die Massen an und er lebt für die Musik“, heißt es unter anderem in der Kommentarspalte. Ein voller Erfolg für den „ostdeutschen Hasselhoff“!
Anscheinend wurde aber nicht jeder Promi auf dem Festivalgelände willkommen geheißen:
Sophia Thiel beim Wacken: Fans sind sauer und verpassen ihr einen Shitstorm
Anscheinend gilt der Einlassstopp nicht für jeden. Zumindest haben es auch noch einige priviligierte Promis und ihre Freunde aufs Festivalgelände geschafft. Darunter zählt auch Sophia Thiel. Die einstige Fitnessinfluencerin teilt auf Social Media ihre Einblicke auf das Festival und vor allem ihren Wikinger-Look mit ihrer Community. Dass sie trotz der Umstände mit dabei sein kann, stößt bei vielen Metalheads böse auf, die nun daheim bleiben mussten. „Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass ihr noch auf das Festival durftet. In den Stories war zu sehen, dass ihr erst nach dem Abreisestopp aufgebrochen seid“, hält eine aufmerksame Instagram-Userin unter einem Videobeitrag fest. Andere wiederum stärken Sophia den Rücken, die sich wohl wie viele andere auch seit Monaten auf das W:O:A gefreut hat.
Als ob das schon nicht genug wäre, sorgte der Veranstalter mit einer kuriosen Aktion für peinliches Gelächter:
Contest sorgt für peinliches Gelächter
2023 geht es anscheinend wirklich drunter und drüber mit dem W:O:A. Denn die Organisatoren leisten sich anscheinend einen Fehltritt nach dem anderen. Eigentlich wollten sie mit ihrer Aktion „Green Wacken“ einen ziemlich löblichen Contest ins Leben rufen. Die Aktion beinhaltet, dass die Camper vor ihrer Abreise ein Foto von ihrem sauberen Campingplatz mit dem Hashtag #greenwacken2023 auf Instagram posten. Doch selbst das sorgt für peinliches Gelächter unter der Kommentarspalte mit dem Aufruf. „Vielleicht hinterlasse ich den Platz braun statt grün“ oder „Green Wacken – naja, dann mal schauen, welche diversen Flüssigkeiten so manches Fahrzeug euch da lässt, weil s beim Schleppen beschädigt wurde“ sind nur zwei von mehreren Kommentaren, die darauf hinweisen, dass es aufgrund der Wetterlage alles andere als Grün auf dem Festivalgelände ausgesehen hat und auch aussehen wird. Was es zu gewinnen gibt? Tja, da können sich die Gewinner*innen dann wohl auch überraschen lassen. Denn das bleibt bisher unter Verschluss.
Möchtest du dir nochmal in Erinnerung rufen, warum das Wacken-Event 2023 für viele Fans einfach nur eine Farce war? Wir weisen es dir nochmal auf den nächsten Seiten auf!
Schwere Entscheidung für die Veranstalter: Es werden keine weiteren Gäste mehr auf das Festivalgelände gelassen
Aufgrund der Wetterlage versinkt das Festivalgelände des W:O:A schon an den Anreisetagen im Schlamm. Deswegen rieten die Veranstalter die anreisenden Besucher*innen vorerst dazu, sich alternative Schlafplätze zu suchen. Kurz darauf hieß es allerdings, dass es einen vorzeitigen Anreisestopp gibt. Darüber zeigten sich viele Fans ziemlich entzürnt. Doch nun dürfte es noch mehr Ärger geben, denn am Morgen des 2. August verkündeten die Veranstalter „zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals“ auf ihren sozialen Plattformen, dass es einen „totalen Einlassstopp“ geben wird und bereits jetzt die „Kapazitätsgrenze für das W:O:A erreicht“ ist. „Alle weiteren Reisen müssen mit sofortiger Wirkung gestoppt und abgesagt werden“, heißt es weiter in dem Statement. Sie seien sehr traurig über diese Entscheidung, aber es würde keine andere Möglichkeit geben.
Die ersten Kommentare zeigen ganz eindeutig den Missmut der Besucher*innen:
Besucher*innen sauer auf Einlassstopp
Dass die Entscheidung nicht bei jedem gut ankommen würde, war schon im Vorfeld klar wie Kloßbrühe. Eine Instagram-Userin teilt ihre Ansicht unter dem entsprechenden Beitrag mit den Veranstaltern: „Liebes W:O:A, Bei aller Liebe und allem Verständnis für die Wetter-Situation: Das hättet ihr alles wirklich anders machen sollen. Die Kommunikation per 'Socials, App und Radio Bob', wie immer wieder von Thomas Jensen erwähnt, fand gar nicht bzw. in kleinen Häppchen statt. Hättet ihr von Anfang an klar und deutlich und durchgängig informiert, wären nicht alle hier so sauer. Mir tun alle Leid, die aus dem Ausland kommen, möglicherweise gestern Abend noch ins Flugzeug gestiegen sind, nur um jetzt einen Instagrampost von 3 Uhr nachts (!) zu sehen.“ Andere raten den Organisatoren, dass das komplette Festival unter den Umständen abgeblasen werden sollte.
Für diejenigen, die extra mit dem Flugzeug aus einem anderen Land angereist sind, kommt es besonders bitter:
So frustriert sind die Wacken-Fans aus aller Welt über den Einlassstopp
Dass das W:O:A Freunde der Metal- und Rockmusik aus aller Welt in die kleine Gemeinde nach Schleswig-Holstein zieht, ist jedem Musikfan bewusst. Umso enttäuschender und frustrierender ist es für die Leute, die einen weiten Weg auf sich genommen haben, um ihre Lieblingsacts live erleben zu können. In dem Video siehst du, aus welchen Nationen die Fans nach Deutschland gereist sind und jetzt teilweise wieder den Heimflug antreten.
Wacken-Mitgründer Thomas Jensen ergriff ebenfalls nochmal das Wort an die Community, die nun nicht mehr aufs Festivalgelände kommen kann:
Wacken-Mitgründer Thomas Jensen gibt weiteres Statement bekannt
Wenige Stunden nachdem bereits verkündet wurde, dass es einen „totalen Einlassstopp“ geben wird, meldete sich Wacken-Mitgründer Thomas Jensen auf Instagram bei der Community und Fans mit einem Statement-Video zu Wort. Dort erwähnt er nochmal mit Nachdruck, dass es trotz aller Bemühungen von Seiten der Crew nicht möglich ist, weitere Menschen auf den sogenannten Holyground zu lassen. Er verweist alle Gäste darauf, sich das neue Q&A anzusehen und die Social-Media-Kanäle zu checken, um an die nötigen Informationen ranzukommen.
Ursprünglich wurden etwa 85.000 Fans der Metal- und Rockszene erwartet. Aktuell befinden sich nach Schätzung der Polizei rund 50.000 Besucher auf dem Gelände. Was nun mit den ungenutzten Tickets passiere, werde aktuell abgeklärt und so schnell wie möglich bekannt gegeben, heißt es online.
Wie sieht es nun eigentlich mit den Fans aus, die zwar ein Ticket haben, aber nicht mehr aufs Festivalgelände dürfen? Kriegen diese wenigstens ihr Geld wieder?
Was passiert mit bereits verkauften Tickets, die nicht verwertet werden können?
Auf diese Frage antwortet Wacken-Mitgründer Thomas Jensen im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein: „Die Tickets werden refundiert, das ist ganz klar!“ Wie die Rückerstattungen technisch abgewickelt werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. „Wir werden uns etwas einfallen lassen, aber das folgt alles noch. Es tut uns auch unendlich leid. Wer uns kennt, weiß, dass wir alles dafür tun, dass unsere Veranstaltungen auch unter widrigsten Bedingungen stattfinden“, zeigt Jensen sich wehmütig. Es gehe nicht allein nur um Spaß, sondern auch um die Sicherheit aller Anwesenden. Vielleicht ist das ein kleiner Trost für diejenigen, die das Festival nun leider verpassen.
W:O:A gibt Statement zur Ticketrückerstattung
Da anfangs die ganzen Server aufgrund der Massen down waren, haben die Veranstalter via Social Media nochmal ein Statement verfasst, wie es um eine mögliche Ticketrückerstattung steht. Unter einem Beitrag heißt es: „Alle Ticketinhaber, die das Festival nicht besuchen konnten, erhalten den vollen Ticketpreis zurück (u.a. WOA 2023, Bauer Uwes Garten 2023, Residenz Evil 2023, Wheels of Steel 2023, Wacken United 2023, Wacken United Catering 2023). Informationen zu allen weiteren verfügbaren Produkten werden folgen, sobald sie uns vorliegen. Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess – einschließlich des Zeitpunkts, zu dem die Fans mit der Auszahlung rechnen können – werden wir in Kürze an euch senden.“ Obwohl die Entscheidung eher zugunsten der Fans ausgefallen sein dürfte, scheinen einige noch immer nicht ganz zufrieden damit zu sein, wie sich unter dem Post zeigt.
Dass es den Organisatoren echt leid tut, möchte kaum jemand zu dem Zeitpunkt sehen. „Wir wissen, dass viele von euch große Anstrengungen unternommen haben, um Wacken 2023 zu besuchen und eine lange Reise auf sich genommen haben, um zum Festival zu kommen. Wir wollten nichts mehr, als mit jedem einzelnen von euch 85.000 Metalheads hier auf unserem heiligen Boden zu feiern. Aber bei den anhaltend schwierigen Bedingungen haben wir die maximale Besucherzahl erreicht, die wir in diesem Jahr unterbringen können. Wir hoffen aufrichtig, euch beim nächsten Festival persönlich zu treffen“, unterstreichen die Organisatoren weiterhin. Und wir sind uns auch sicher, dass es sich dabei um ernst gemeinte Worte handelt.
Ein besonderes, ehrenvolles und vor allem wichtiges Ereignis werden trotzdem einige Metalheads verpasst haben:
Skurrile Aktion: Asche von Heavy-Metal-Legende Lemmy Kilmister soll in Wacken beigesetzt werden
Es gibt noch eine weitere Sache, die einige Metalfans vermutlich traurig machen wird. Die Veranstalter des W:O:A haben bereits verkündet, dass Ian „Lemmy“ Kilmister, der legendäre Frontmann der Rockband Motörhead, seine letzte Ruhestätte in Wacken finden soll – zumindest ein Teil von ihm. Der Musiker verstarb am 28. Dezember 2015 im Alter von 70 Jahren an Prostatakrebs, Herzversagen (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen. Seine Asche wurde auf eigenen Wunsch in Patronenhülsen abgefüllt und an seine engsten Freunde geschickt. Nun kehrt ein Teil des Künstlers zurück auf das Wacken-Festival, auf dem er selbst mit seiner Truppe gespielt hat. Die Aktion, die von den Motörhead-Mitgliedern Phil Campbell und Mikkey Dee begleitet werden soll, geht auch Veranstalter Thomas Jensen ziemlich nah: „Die Rückkehr von Lemmy nach Wacken ist eine unglaubliche Auszeichnung – ihre Bedeutung ist kaum in Worte zu fassen.“ Band-Manager Todd Singermann ergänzt noch: „Wacken war für Lemmy ein geliebtes Stück Heimat und wir sind überglücklich, dass er hier für immer einen Platz findet.“
Trotz mehrerer Pannen gab es für die Besucher*innen, die es aufs Festivalgelände geschafft haben, ein Happy End:
Trotz mehrfacher Pannen und schlechtem Wetter: Die Wacken-Fans feiern am ersten Festivaltag
Es war alles ein großes Durcheinander. Das Holy Land vor der Harder- und Faster-Stage ist am Eröffnungstag völlig verschlammt. Kaum vorstellbar, dass hier vor Zehntausenden ein mehrtägiges Festival stattfinden soll. Aufgrund der Zustände musste auch hier ein neuer Plan her. Der Beginn verzögerte sich um einige Stunden und für ganze sechs Bands fiel der Auftritt am ersten Tag bereits – Achtung, Wortwitz – ins Wasser. Doch gegen 18 Uhr konnten die anwesenden Metalfans den Holy Ground, der für die zwei Hauptbühnen vorgesehen ist, stürmen. Obwohl sie teilweise knöchelhoch im Schlamm standen, hielt es sie nicht davon ab, zu Acts wie den Broilers und Metal-Queen Doro Pesch ordentlich Stimmung zu machen.
Der Veranstalter teilte zudem mit, dass das Programm nun tagesaktuell veröffentlicht wird, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.
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